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Niedersachsen - Evaluierung der Förderung des EFRE zur Reduzierung von CO₂-Emissionen

Die Förderung der Achse 3 des niedersächsischen Multifondsprogramms zielt auf die Reduzierung klimarelevanter Emissionen in der WIrtschaft, in öffentlichen Infrastrukturen, im Verkehr sowie in Moorgebieten. Die Evaluierung zeigt, dass die größten Beiträge zum Klimaschutz vermtulich aus der Wiedervernässung von Mooren, gefolgt von Investitionen in die Energieeffizienz in Infrastrukturen und Unternehmen stammen.

Die CO2-bezogene Förderung aus dem niedersächsischen Multifondsprogramm 2014 bis 2020 umfasste laut Finanzplan ein Volumen von 350,883 Mio. € förderfähiger Gesamtkosten. Es wurden acht verschiedene Maßnahmen unterstützt. Den finanziellen Schwerpunkt bildete die Förderung der energetischen Sanierung öffentlicher Infrastrukturen. 

Die Evaluierung wurde in zwei Phase durchgeführt:

  1. In Phase 1 wurden Umsetzungsverfahren analysiert, sowie die WIrkungszusammenhänge der Förderung diskutiert und unter Einbeziehung der Stakeholder ein Wirkungsmodell entwickelt. Auf dieser Grundlage wurden auch die Vertiefungsbereiche für Phase 2 identifiziert.
  2. In Phase 2 wurde die Wirkungsevaluierung durchgeführt. Schwerpunkte waren die betrieblichen Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke, Maßnahmen in öffentlichen Abwasseranlagen, wärmebezogene Förderung, sowie die Förderung der Wiedervernässung von Mooren.

Das Wirkungsmodell, das der Evaluierung zu Grunde lag, identifizierte vier zentrale WIrkungskanäle, die sich durch Art ihres Einflusses auf die klimarelevanten Emissionen unterscheiden: 1) die Speicherung/Nichtfreisetzung von CO2, 2) der Einsatz erneuerbarer Energien und alternativer Kraftstoffe, 3) Energieneinsparung und Effizienz, sowie 4) Ressourceneffizienz. Quer zu den Richtlinien wurden die Fördergegenstände diesen Wirkungskanälen zugeordent.

Das WIrkungsmodell diente im Evaluierungsprozess dazu, die Förderung gemeinsam mit den Stakeholdern zu systematisieren, die Schwerpunkte der empirischen Erhebungen festzulegen, sowie die Erkenntnisse über WIrkungszusammenhänge und Ergebnisse darzustellen.

Der deutliche Schwerpunkt der Förderung liegt, was Projektanzahl und Bewilligungsvolumen angeht, beim Wirkungskanal Energieeinsparung/-effizienz. Auf diesen Wirkungskanal entfallen 199,304 Mio. € der bisher für die bewilligten Projekte insgesamt vorgesehenen förderfähigen Gesamtkosten in Höhe von 282,511 Mio. €. Die drei anderen Wirkungskanäle haben mit höchstens 41,361 Mio. € förderfähigen Gesamtkosten deutlich geringeres Gewicht.

Auf Basis der Monitoringdaten können die Emissionsminderungseffekte nur für die drei erstgenannten Entwicklungspfade eingeschätzt werden. Von insgesamt für die PA 3 berichteten gut 63.000 t pro Jahr eingesparten Emissionen entfallen demnach knapp zwei Drittel auf den Wirkungskanal Energieeinsparung/-effizienz und knapp ein Viertel auf den Wirkungskanal Ressourceneffizienz. Auch wenn das Monitoring für den Wirkungskanal Nichtfreisetzung/Speicherung keine Daten zur Emissionsminderung liefert, ist es doch plausibel anzunehmen, dass die Effekte in der Größenordnung der in allen drei anderen Wirkungskanälen insgesamt erzielten Effekte liegen.

Daneben treten weitere Effekte auf, die vor allem im Bereich der Kosteneinsparung, der Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit sowie der Imageverbesserung liegen. Weitere
spezifische Effekte der einzelnen Maßnahmearten ergänzen das Wirkungsspektrum.

Einfluss auf den Erfolg der Förderung haben neben maßnahmespezifischen Einflüssen auch einige allgemeinere, also maßnahmenübergreifend auftretende Faktoren. Die Unter-
stützung durch die NBank wird mehrfach positiv hervorgehoben. In mehreren Bereichen haben sich Planungsdienstleistungen als problematisch erwiesen, indem Fehlplanungen
zu Verzögerungen sowie Mehrkosten und schlechteren Effekten führten. Generell wirken Knappheiten bei Rohstoffen und Kapazitäten im Baubereich verzögernd. Personalkapazi-
täten wirken mehrfach als Engpassfaktor. Eine Reihe von Fördergegenständen ist in komplexe und längerfristig verlaufende Wirkungsbeziehungen eingebunden, sodass die
Wirkungen kurzfristig nicht vollständig greifbar sind (Ressourceneffizienz, Moorwiedervernässung, Verkehr).